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Mittwoch, 28. März 2007Welch Schmachten hat der sanfte Südwind mitgebracht,
als hätte unser Mai in dieser Nacht begonnen.
Er säuselt süßlich, doch er spottet und er lacht,
weil unsre große Liebe ist zu Nichts zerronnen.
Wenn uns vertrocknet sind die Seufzer auf den Wangen,
lass uns die Augen schließen, dass der Träume Hand
vielleicht noch einmal kann nach unsren Sternen langen
in jenem fernen Himmel, den wir einst gekannt.
Dann können unsre Wünsche auf die Reise gehen.
Das große Sehnen bleibt wie immer ungestillt.
Der Südwind bläst und wird auch unser Glück verwehen.
Wir rufen Halt! Er bläst und keine Träne quillt.
Freitag, 22. September 2006
Wenn die dunklen Sträucher am Wegrand
den Himmel schlürfen und ihre Wallungen
dampfen den Abendnebel,
dann sei auf der Hut!
Baldrian ruft das Nachtgetier,
das noch mit geschlossenen Augen
hinter den trügenden Blättern verharrt,
bis die gespaltene Zunge im Lockruf vibriert.
Dann versinkt der zögernde Fuß auf dem moorigen Steig,
deiner Hand entgleitet der Stock,
der Atem vergisst sich und fügt deine Stimme
ganz leise dem Summen der nächtlichen Lieder ein,
aus denen kein Morgen mehr
dich zur Heimkehr weckt.
Mittwoch, 09. August 2006
Wie einst im Mai!
So schön konnte es sein,
als wir noch glaubten,
dass die Welt auf uns wartete,
direkt vor der Türe,
und sie trug ein buntes Kleid
aus Hoffnung und Versprechen,
aus den noch nicht verlorenen Träumen
und dem Frohsinn übermütig zusammengebastelt.
Wir waren so jung,
wie es das heute nicht mehr gibt,
weil man keine Zeit mehr lässt
den Träumern, die nicht sofort
alles haben wollen,
alles an sich reißen,
alles aufbrauchen, was an Schönen und Tiefen
die Welt, die Liebe, das Leben
uns langsam nur zu bieten
bereit ist.
Dann sitzen wir heute
draußen, irgendwo in einem Garten
vor dem einen Glas, das uns noch gestattet,
und wenn der Musiker kommt,
die Geige und auch die Harmonika,
erinnern wir uns, wie wir sie einst belächelten,
die Alten, und wissen, das sind wir jetzt,
und wir lassen die alten banalen Lieder
durch uns sinken und wir summen mit….
Mittwoch, 26. Juli 2006
Es war bei Nacht, mich quälte der Gedanke,
ob ich getan, was man von mir verlangt,
was ich gefürchtet und wovor gebangt.
Da senkte sich auf mich die dunkle Schranke.
Die Gutes von mir wollten ohne Danke,
mit Peitschenhieben wurden sie bedankt.
An meinem Hasse war ich so erkrankt,
dass er mich niederschlug mit blinder Pranke.
Vor Schmerzen brüllend stürmt ich durch die Gassen.
Mit schwarzen Masken schreckten mich die Massen.
Ich schrie und schlug die Hände vors Gesicht.
Ich eilt zurück ins wohlvertraute Haus.
Die Decke übern Kopf schlief ich mich aus.
Der Morgen kam. Der Traum zerschmolz im Licht.
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