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Edelmasse


Du befindest dich in der Kategorie: A. Allgemeines

Dienstag, 10. April 2007
Wie züchtig war man anno dazumal
By fayerthag, 16:09

Er hat bestimmt es auf mich abgesehen,
auch wenn er nein sagt und es stets bestreitet.
Doch kann ich ihn jetzt nicht mehr übergehen,
so spiele ich die Unschuld, zartbesaitet.

Wie kann der Tolpatsch nur von sich behaupten,
er sei nach alter Schule Kavalier!
Er glaubt sogar, mir machten die verstaubten
und dummen Komplimente noch Plaisir.

Lässt Rosen oder andre Blumen kommen,
ich lächle, das macht mir schon nichts mehr aus.
Ist doch mein Jungfernkränzchen fortgeschwommen,
drum ließ ich gern ihn jetzt zu mir ins Haus!

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Sonntag, 12. November 2006
auch ein Willkommen!
By fayerthag, 17:35

Manch Quasi Dichter  leidet unter Magenwinden,
die er, weil gut erzogen, meist im Zaume hält,
doch kann man so Verkrampfte oft in Foren finden,
wo ihnen Flatulenz im Wortstreit sehr gefällt.

Sie treten patzig auf. Sie fordern Anerkennung
und werden wütend, wenn ich meine Nase rümpfe.
Man seufzt „Jetzt kommt auch der noch..!“ bei der Namensnennung,
doch tröstet der Gedanke an des Tümpels Sümpfe!

Angehängte Dateien:
aucheinwillkommen.wmv aucheinwillkommen.wmv (1149 kb)

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Freitag, 28. Juli 2006
Sanfter Schlächter
By fayerthag, 14:55


Wo find ich die Zauberklänge,
dämmerndes Nebelschwingen,
wenn im Froste die Blüten erstarren,
kühler Nächte sanftes Fließen,
Trauern verratener Liebe?

Sanft sei das schmeichelnde Wort ,
das durch samtene Haut
schmerzhaft Herzen betastet,
Seidenstrumpfreime
atmend belispelt!


Zuschlagen müsste man
mit in Kot und Blut
gehärtetem Wortstahl!
Zertrümmern das Süße,
die feengleich verspielte,
nächtliche Träumerin
mit dem Worthammer zerbrechen.

Leg auf den Amboss das Herz,
der Schneidebrenner verseng es,
und schlag deine Zunge ans Kreuz.
Wenn der rauchende Strahlpilz
zerfrisst das geschmolzene Fleisch
bleibt von Knochen nur Staub.

Wenn dann nach Jahren wieder
Flechten und Moose, vielleicht sogar Ratten,
dort wo einst Menschen lebten und liebten
wieder sich wagen,
wird wohl kein Dichter sich finden,
der auf verkarsteter Steppe,
wo kein Vogel mehr singt
die erblindeten Augen hebt,
weil kein Sang das Vergessen zerbricht.

Wer aber schwingt die Axt
und verbrennt auf dem Jahrmarkt
der feilen Krematorien
die liebestrunknen Frühlingsleiber,
um mit des Kitsches Asche
der Dichter Bohnensuppe
neu zu würzen?


Ach, überspitzt sind und schwer
die Ekstasen metrischer Phrasen,
die sich im Bildschirm versöhnen.
Lausche des Zaungasts spießriges Stöhnen,
wenn sein Gelee er ins Kleenex verspritzt.

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Dienstag, 11. Juli 2006
Welschgekauder oder die Rückschöpfung
By fayerthag, 17:33


Wieviel Träume hält mein schwarzer Strumpf,
der Strumpf von meiner Großmama?

Wie schnell er läuft,
läuft auch die Masche
und wohin?

Wenn ich bedenke,
wo sie enden sollte,
tritt Schweiß auf meine Stirn,
und zart beginnt im Unterleib
ein Zirpen!

Wie schnell ist mein Gehirn!
Bist ein Kenyate du,
der Breitgedanken einer,
oder läufst durch die Tiefen
die Zusatzmeile?

Wie schreit die Nacht,
wie dunkel ist der Schmerz
der grünen obdachlosen Ratten,
die durch das Sumpfgemüse waten und trippeln,
dass es sich lohnen könnte,
einmal durch ihre Brunst zu schneiden?

Dann aber kam der eine, den keiner noch gesehen,
wenn auch erwartet durch die Zeiten,
und schlug sich auf die Brust:
So soll es sein,
stand doch geschrieben auf den alten Rollen,
die in den Wüstenspielen
unter edlen Hufen sich verbogen!

So soll es sein!
Aber sie wollten andere Worte,
sie wollten andere Zeichen,
das andre Leben wollten sie,
alles und gleich und jetzt
für alle, doch ein jeder
nur für sich und was ihn reizte.

Das konnte er nicht geben,
wohl war ihm Macht
und keine Stunde fehlte
doch drehte er sich um,
und jener andere hob das Schwert,
er hob es und,
ein weißer Blitz stach in das Sein von allen,
die es einmal waren,
dass nun ihr Schrei, ihr Mut zerbrach,
erstickt' ihr Tanz im Schweigen.

Im Licht zerflossen alte Schatten
hin zu des heilgen Flusses Ufer,
bis an die Knöchel dessen,
der nun die Trauer legte in sein Schreiten.

Doch wie er ging,  schwand auch
das Wasser, alles Feste und das Licht,
und nichts, das blieb,
und nichts, das ward.

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Montag, 10. Juli 2006
Tektonik
By fayerthag, 00:20

Tektonik

Unten schläft der gelbe Riese.
Sein Schnarchen löst den Steinschlag,
Und Risse tun sich auf in fester Kruste,
Aus denen übelriechend Dämpfe schwefeln.

Mit den Gezeiten schlägt sein Herz,
Doch seit Äonen ist sein Aug geschlossen
Und seine Ohren gräbt er in die Glut,
Aus denen manchmal Träume wirr sich lösen,

Um, wie im Wasser blasig Luft sich hebt,
Den Schlaf des schlanken Jünglings
Und des Säufer Halluzinationen
aufzusuchen und als Zauber sich verdingen.

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