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Mittwoch, 27. September 2006
Sie haben es geahnt, doch nie gewusst,
Ob es ein unbedachter Flossenschlag,
ein kosmisch Grollen in der dunklen Tiefe,
vielleicht auch eines Gottes liebend Hauch,
dem Nichts entsteigend, sie zu sich gebar.
Nur jener Auftrag ward in ihnen rege
„zum Lichte hin, zum Ufer musst du wandern
als Bote eines unbekannten Großen…“
Sie sind in sich und ruhen in Bewegung
und steigen, sinken in sich selbst verschlungen,
zum Ziele hin gerichtet, zu dem Ufer,
von dem die Botschaft, die Verheißung sprach.
In ihrer Fülle bergen sie das Leben,
den Tod, durch den das Leben wiederkehrt
und neu gestaltet, was verschwunden schien,
im Ritornell der tränenlosen Kraft.
Wenn eines Tages dann sich hebt ein Felsen,
ein Festland ihnen sich entgegenstemmt,
dann geht es wie ein Aufschrei durch ihr Sein
und ihre liebevolle Bindung reißt,
dass sie sich bäumen in gehetzter Jagd,
sich selber geißelnd, andre überschulternd,
zerbrechend, wenn sie der Umarmung fliehen
und sich in tödlich weißer Gischt verstrahlen.
Ob jemals einer einem Ufer zuträgt,
was als geheime Botschaft in ihm war,
im unbekannten Ursprung aufgetragen?
Die Ufer schweigen. Stöhnend klagt das Meer.
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